Viechtach/Bologna Mehr als 1.000 Aikidoka aus aller Welt reisten nach San Lazzaro di Savena - einem Vorort von Bologna – um gemeinsam das 60. Jubiläum des Aikikai d’Italia, dem italienischen Dachverband für Aikido, mit einem besonderen, dreitägigen Lehrgang zu feiern. Unter dem internationalen Teilnehmerfeld befanden sich auch sechs Aikidoka des TV Viechtach, welche die Gelegenheit nutzten, ihr Können und ihre Fertigkeiten in dieser besonderen japanischen Kampfkunst zu vertiefen.

Die Organisatoren des Lehrgangs hatten ein äußerst abwechslungsreiches Programm aufgeboten. Viele hochgraduierte Aikido-Meister lehrten sowohl Grund- als auch weiterführende Techniken. Höhepunkte des Lehrgangs stellten dabei die Stunden mit Hiroshi Tada (9. Dan) dar, einem der noch wenigen lebenden Aikido-Meister, die Ihre Kunst direkt von Morihei Ueshiba, dem Begründer des Aikido, erlernten. Trotz seines hohen Lebensalters von 94 Jahren begeisterte Sensei Tada durch Dynamik in der Vorführung der Techniken und durch seine wertvollen Einblicke in die Philosophie des Aikido.

Ein weiterer Höhepunkt waren die Unterrichtseinheiten durch Mitsuteru Ueshiba, dem Urenkel von Morihei Ueshiba und Leiter des Honbu-Dojo, dem Aikido-Hauptsitz in Tokio. Er war extra für diesen Lehrgang aus Japan angereist, um auch seinerseits die Lehren seines Urgroßvaters an die Aikidoka weiterzugeben.

Ein Highlight am Ende des zweiten Tages war das Embukai (Vorführung). Alle angereisten Nationen zeigten mit einer Abordnung dem zahlreichen Publikum Techniken des Aikido mit und ohne Waffen. Auch die deutsche Delegation unter Leitung von Sensei Roland Hofmann (7. Dan), dem Trainer der Aikido-Abteilung des TV Viechtach und Präsident des Aikikai Deutschland, begeisterte die Zuschauer durch ihre Dynamik und Präzision in der Vorführung der Techniken. Abgerundet wurde das Embukai durch äußerst beeindruckende Darbietungen von Mitsuteru Ueshiba und Hiroshi Tada, die hierfür stehenden Beifall erhielten.

Am letzten Tag galt es noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und trotz der intensiven Trainingstage und trotz manchen Muskelkaters, gemeinsam auf der Matte das Erlernte zu vertiefen und die überwältigende Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.

Zwar erschöpft und etwas müde von den anspruchsvollen Trainings, aber dennoch beeindruckt und um viele Erfahrungen reicher traten die Viechtacher Aikidoka ihre Heimreise an. Insgesamt war es ein Erlebnis, das mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Quellen:

Text: Markus Zwing

Bilder: Aikikai Deutschland

Mehr als 1.000 Aikidoka aus aller Welt übten gemeinsam auf der Matte

Chamer Aikidoka vor der Trainingshalle in San Lazzaro di Savena (Bologna)